Auf die Hardware kommt es an! Japanische Unternehmen immer noch treibende Kraft

By Mr. Minoru Usui

In den letzten 50 Jahren haben japanische Unternehmen das Kunststück vollbracht, technische Weltneuheiten zu entwickeln, die unsere Arbeitsweise und unsere Freizeitgestaltung grundlegend verändert haben – vom Taschenrechner in den 1970er Jahren über den Walkman, der es ab 1979 ermöglichte, unterwegs Musik zu hören, bis hin zu den ersten Androiden (humanoiden Robotern), die ähnlich sprechen, aussehen und sich verhalten wie Menschen. All diese bahnbrechenden Produkte passten genau in die Anforderungen ihrer Zeit, sie schufen Mehrwerte und konnten sogar hin und wieder zum Teil die Bedürfnisse von Menschen vorwegnehmen, bevor sie sich selbst ihrer bewusst wurden.

Eine Wirtschaftsmacht über die Jahrzehnte hinweg

In den 1990er und den 2000er Jahren wurde das Land von finanziellen Krise erfasst, ausgelöst durch das Platzen der sogenannten „Bubble Economy“ und auch durch den steigenden Druck von westlichen Ländern als auch aus China. Einige Unternehmen waren dem nicht gewachsen, andere hingegen zeigten, dass Japan in der Technologieindustrie und mit Blick auf Innovationen nahezu unübertroffen ist, das Land präsentierte sich stärker als je zuvor. Japan mag seine führende Stellung beispielsweise bei Fernsehern oder Haushaltsgeräten verloren haben. Dennoch hat das Land seinen Platz als weltweite Wirtschaftsmacht bei elektronischer Hardware zurückerobert, sowohl im Konsumenten- als auch im Businessbereich. Grundlegend hierfür war die Entwicklung neuer Produkte in schnell wachsenden Produktkategorien – von Druckern bis hin zu Robotern. Erfolgreiche Unternehmen bauen auf Fundamenten auf, die über Jahrzehnte hinweg gelegt wurden. Sie entwickeln und verbessern Technologien für die Anforderungen von heute. Miniaturisierte Roboterhardware etwa, die kleinere Produktionen vor Ort ermöglicht; hochpräzise Sensoren monitoren Körperfunktionen und visuelle Kommunikationstechnologie erfüllt die Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz.

Der Aufstieg von Software und Dienstleistungen

Trotz dieser langen und fruchtbaren Geschichte der Innovation verschob sich mit dem Aufkommen von Google, Facebook, Twitter, YouTube, Apple, Uber und AirBnB die Aufmerksamkeit weg von Hardware hin zur scheinbar aufregenderen Software und zu Dienstleistungen. Obwohl diese Angebote stetig weiterentwickelt und an unsere Bedürfnisse angepasst werden, bleibt die Hardware aber eine wichtige treibende Kraft hinter der gegenwärtigen sozialen Entwicklung. Und ganz sicher bleibt sie auch die Schnittstelle zwischen Mensch und Software.

Hardware: Eine Stärke von japanischen Unternehmen

Warum sind japanische Unternehmen so stark, wenn es um die Entwicklung und Herstellung von Hardware geht? Ich verwende oft das Beispiel des Sushi-Kochs, den das zufriedene Lächeln seiner Kunden ebenso motiviert wie das Geld, dass er damit verdient. Die Idee des Handwerkers, der sein seine Fertigkeiten direkt vor den Augen seiner Kunden beweist, macht den japanischen Begriff „monozukuri“ aus. Monozukuri steht die Kunst des Handwerkens und für eine enge Verbindung von Kunst und Wissenschaft im Produktionsprozess. Monozukuri beschreibt damit den Vorläufer der nachhaltigen Fertigung. Die Hauptidee ist, dass der direkte Blick seiner Kunden den Kunsthandwerker dazu inspiriert, auf sein Ziel hinzuarbeiten und dabei alle Hindernisse zu überwinden, die möglicherweise auftreten können. Grob übersetzt bedeutet Monozukuriso viel wie „Handwerkskunst“ oder „Kunstfertigkeit“. Damit sind Fähigkeiten gemeint, die fachmännisch über die Zeit weiterentwickelt werden. Ihnen liegt der Wunsch zugrunde, herausragende Produkte mit möglichst wenig Abfall zu erstellen, unter Verwendung jener präzisen Ingenieurskunst, die zur Wesensart der japanischen Fertigung gehört und sich auch in der japanischen Art und Weise der Firmenführung niederschlägt. Alle Produkte werden fortlaufend mit Blick auf den Kunden verbessert.

Forschung und Entwicklung

Japan verfügt nicht über viele natürliche Ressourcen. Es musste diese also von jeher effizient nutzen und Rohstoffe importieren, um hochwertige Produkte für den Export herstellen zu können. Die hohe Bevölkerungsdichte im Land war ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung einer kompakten und effizienten Infrastruktur samt der zugehörigen Technologie. Traditionell setzen japanische Unternehmen auf Forschung und Entwicklung, mit Erfolg.

Aktuellen Zahlen zufolge liegt Japan bei Ausgaben in diesem Bereich auf Platz drei, mit 3,49 Prozent des BIP pro Jahr und 10 von 1.000 Beschäftigten, die aktiv in der Forschung arbeiten. Allein im Businessbereich entspricht dies 132,6 Millionen US-Dollar. Die Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung liegen bei etwa 170,59 Millionen US-Dollar.Angesichts dieser Zahlen ist es vielleicht nicht überraschend, dass im asiatischen Raum die meisten Nobelpreise an Japaner verliehen wurden.

Westliche Unternehmen setzen eher auf einen robusten Software- und Dienstleistungsmarkt, der sich durch unkonventionelle Ideen und Investoren für innovative Start-ups auszeichnet. Erfolgreiche japanische Hersteller bauen weiterhin auf Hardware. Entstanden aus einem tief verwurzelten Bedürfnis nach hochwertiger Präzisionstechnik.

Unsere gemeinsame Zukunft basiert auf diesen beiden „Welten“, und gesellschaftliche Entwicklungen werden durch beide bestimmt werden.

Innovation voranbringen

Es bleibt eine Tatsache, dass ohne die Verfügbarkeit – und ständige Verbesserung – von präziser Hardware als Schnittstelle für Software keine Veränderung eintreten wird. Genauso wichtig für den Fortschritt ist die Bewahrung spezieller technischer Fertigkeiten und deren Weiterentwicklung mithilfe von Investitionen. Und dies ist, was Japan weiterhin am besten kann.

Epson ist bestrebt, ein Unternehmen zu werden, auf das seine Kunden und die Gesellschaft nicht verzichten möchte. Epson folgt diesem Ethos, erzeugt hochpräzise Hardware und integriert die Prinzipien des Monozukuriund Sho - Sho - Sei(effiziente, kompakte und präzise Technologien) in alle Produkte. Ich will nicht verschweigen, dass es eine Zeit gab, in der sich das Unternehmen von seinen Wurzeln entfernte und sich mehr auf den Wettbewerb als auf die eigenen Kunden konzentrierte. Aber welchen Sinn macht es, Konkurrenten darin zu überbieten, Funktionalitäten zu entwickeln, die der Kunde gar nicht benötigt? In den letzten Jahren sind wir wieder zu unseren Wurzeln der Handwerkskunst zurückgekehrt. Das Unternehmen hat sich darauf besonnen, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen, und strebt nun wieder ein größeres Ziel an – die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Während viele unserer Mitbewerber die Produktion auslagern, haben wir uns auf unser vertikal integriertes Geschäftsmodell konzentriert. Das bedeutet, dass wir unsere Produkte in unseren eigenen Werken herstellen. Dies ermöglicht es uns, bei der Entwicklung unserer Produkte mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden zu nehmen. Seit 75 Jahren treibt Epson Innovationen voran., Unser Fokus liegt auf Entwicklungen in den Bereichen Tintenstrahldrucker, visuelle Kommunikation, Wearables und Robotertechnik. Das Unternehmen verfügt hier über eine lange Tradition: Epson hat die erste Quarzuhr der Welt entwickelt, den ersten Handheld-Computer (den Epson HX-20), den ersten kompakten und leichten Digitaldrucker und den ersten Farbtintenstrahldrucker der Welt. Es sind die Nachfolgemodelle dieser Geräte, die das Unternehmen von heute ausmachen. Im Mittelpunkt von allem standen immer der Kunde und seine Erfahrungen mit der Hardware. Epson investiert jeden Tag 1,4 Mio. USD (1,2 Mio. EUR), oder genauer gesagt 5,2 Prozent des Jahresumsatzes, in Forschung und Entwicklung, um bei seinen Technologieprodukten höchste Standards zu erreichen.

Hardware bleibt eine Konstante

Nimmt man Smart-Glasses als Beispiel, so sind die bahnbrechenden Anwendungen, die für die Augmented Reality (AR) entwickelt werden, nur so effektiv wie die Hardware, nämlich den smarten Brillen, auf denen sie ausgeführt werden. Die Epson Moverio ist auf Anwendungen für unterschiedlichste Szenarien ausgelegt. Die Brillen arbeiten mit einem einzigartiges AR-Display mit hochauflösender, auf Silizium basierender OLED-Technologie, die auch an den anspruchsvollsten Arbeitsplätzen funktioniert. Indem wir all unsere Produkte um Originaltechnologien von Epson herum aufbauen, statt Produktdesign und Herstellung auszulagern, können wir nicht nur für die Qualität unserer Fertigung bürgen, sondern auch dafür sorgen, dass die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden in jede Phase der Produktentwicklung einfließen. Die Zusammenarbeit mit Softwareentwicklern, die Apps für die Moverio Smart-Glasses liefern, behält den Anwender im Bereich zwischen Hardware und Software stets im Blick.

Vom Silicon Valley bis in die Entwicklungslabore von Japan herrscht Einigkeit: Der Wert von Hardware bleibt eine Konstante. Zukünftig werden umweltfreundliche Produkte eine wichtige Rolle hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen. Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt werden die Umweltbilanz durch effiziente, kompakte und präzise Hardware verbessern.

Trotz großer Fortschritte im Bereich Software wird jedoch keine diese Veränderungen möglich sein ohne die Hardware als Schnittstelle zwischen Mensch und Software. Hochpräzise, effiziente und intelligente Hardware bleibt ein Meilenstein unserer gesellschaftlichen Entwicklung sowie Grundlage des digitalen Wandels in der Zukunft. Epson bleibt seinen Wurzeln, der Kundenorientierung und der japanischen Handwerkskunst treu und wird diese Entwicklung durch Innovationen sowie erstklassige Hardware weiterhin mit anführen.

Über Epson Deutschland

Die Epson Deutschland GmbH ist ein führender Anbieter von Druckern, Scannern und Projektoren für Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Privatkunden. Speziell für Handel und Industrie bietet Epson Produkte und Lösungen für den Großformat-, Kassen-, Etiketten- und Ticketdruck. Erweitert wird das Produktportfolio um Robotersysteme für Montage und Handhabung. Die Epson Deutschland GmbH wurde 1979 als Tochter der japanischen SEIKO EPSON CORPORATION gegründet. Das in Meerbusch (Nordrhein-Westfalen) ansässige Unternehmen beschäftigt rund 290 Mitarbeiter und verantwortet die Vertriebsgebiete Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Am Standort Meerbusch betreibt Epson zudem ein Industrial Solutions Center, in dem energieeffiziente Büro- und spezialisierte Industrieanwendungen im Einsatz präsentiert werden.

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Mr. Minoru Usui

Mr. Minoru Usui is president of Seiko Epson Corporation. He has shown strong leadership in realigning Epson and seeks to create a company that is indispensable to its customers and society. Mr. Usui joined Epson in 1979 and worked on developing thermal printers desktop calculators. In 1988, he moved to the company’s inkjet printer development department and worked on Epson’s Micro Piezo technology which lead to the creation of Epson’s first Micro Piezo consumer printer. In 1997 he was made general manager in charge of inkjet development and in 2002 was promoted to company director and deputy COO of Epson’s overall printing business. He was appointed President in 2008 and, following the world financial crisis, set about re-defining Epson’s growth strategy and corporate vision by building on the company’s core technologies in printing, projection and sensing.