Saargummi Neo setzt auf Epson Moverio
Die CQLT SaarGummi Technologies S.à r.l. mit Hauptsitz in Remich, Luxemburg, ist ein Experte für Dichtungssysteme
Das Unternehmen wurde im Jahre 1947 durch Hellmuth Lemm und Paul Vogt als SaarGummiwerk, Hellmuth Lemm GmbH in der saarländischen Ortsgemeinde Büschfeld gegründet und widmete sich zunächst der Herstellung von Kautschukartikeln, unter anderem der Runderneuerung von und dem Handel mit Autoreifen. Das Unternehmen, welches seit 2011 zu dem chinesischen Mischkonzern CQLT (Chonqing Light Textile Industry Holding) gehört, ist heute ein führender Zulieferer von Dichtungen für die Automobil- sowie Bauindustrie und beschäftigt bei einem jährlichen Umsatz von etwa 600 Mio. Euro an insgesamt 21 Standorten weltweit rund 6.500 Mitarbeiter.
CQLT Saargummi gliedert sich in die SG Automotive, einem Spezialisten für Dichtungen für die Automobilindustrie, die SG Construction mit Schwerpunkt auf Flächendichtungssystemen für Dächer und Fassaden sowie die SG NEO, einer noch jungen F&E-Abteilung, die sich mit Entwicklung neuer Lösungen sowie der Implementierung von Pilotprojekten beschäftigt. Ein Schwerpunkt der SG NEO liegt dabei auf der Entwicklung von Lösungen mittels moderner Technologien und Methoden aus Industrie 4.0, 3D-Druck sowie Augmented Reality.
„Bei der Entwicklung von ‚Saargummi Remote Support Glasses‘ ging es uns primär darum, eine schnelle, einfache Kommunikation mit den Kollegen weltweit zu etablieren“, erläutert Volker Schumacher, Innovation Scout and Global Program Key Account von SG NEO. Schumacher und sein Team aus internen und externen Spezialisten haben mit dieser Lösung, basierend auf der Epson BT-300 Augmented Reality Brille, eine autarke Kommunikationslösung geschaffen, die an jede der 21 Niederlassungen weltweit ausgeliefert werden wird. Die Anwendung läuft mit einer von dem externen Entwickler IKS-Computer GmbH erstellten Webapplikation und erlaubt eine schnelle, fehlertolerante Kommunikation zwischen den Standorten.
Der Einsatz von „Remote Support Glasses“ sieht vor, dass Mitarbeiter vor Ort die AR-Brille aufsetzen und unter Zuhilfenahme der Webapplikation eine zuverlässige, flexible Kommunikation mit der Zentrale aufbauen. Das von der Kamera der AR-Brille aufgenommene Bild wird dabei auf den Hostrechner im Hauptquartier übertragen. Zusätzlich dazu ist eine bidirektionale akustische Kommunikation möglich. Aktuell werden mit dieser Kommunikationslösung verschiedene Szenarien abgedeckt. Schumacher dazu: „Recht häufig möchten unsere Kunden beispielsweise aus dem Automotive Bereich Teile des Produktionsprozesses kennenlernen. In diesem Fall setzt ein Mitarbeiter zum Beispiel in Mexiko, die Brille auf und wandert, von uns im Saarland aus geleitet, durch die Anlage. Dabei ist es möglich, Details näher zu betrachten und interaktiv die Anlage zu präsentieren.“ Eine weitere Anwendung betrifft anfallende hausinterne Services, beispielsweise bei einem Ausfall eines Teils der Anlage. Auch hier sind mittels der Saargummi AR-Lösung leicht erste Maßnahmen beziehungsweise Untersuchungen möglich. Schließlich geht es auch um den direkten Austausch mit Zulieferunternehmen der Saargummi Group. „Wir bekommen bestimmte Komponenten selbst von externen Firmen geliefert. Diese Unternehmen schicken diese Produkte aber direkt an die jeweilige Produktionsstätte, um Zeit zu sparen“, so Schumacher. „Falls hier Schwierigkeiten oder Fragen auftauchen, beispielsweise bei Qualitätsfragen, setzen wir diese Remote-Lösung ein, um eventuell aufkommende Unstimmigkeiten rasch beizulegen.“
Bei der Entwicklung spielten eine fehlertolerante, zuverlässige Funktionsweise sowie eine möglichst hohe Akzeptanz seitens der Belegschaft entscheidende Rollen. Schumacher erklärt: „Die Einfachheit unserer Lösung soll unsere Mitarbeiter zur Nutzung animieren, denn niemandem ist mit einer high-end Lösung geholfen, die ungenutzt in der Ecke liegt, weil sie zu umständlich oder zu unbequem ist.“ Das ist eine Erfahrung, die Saargummi bereits durch Pilotprojekte mit Smartphones gemacht hat. Schumacher weiter: „Man stelle sich vor, dass jemand mit der Kamera eines Smartphones durch eine Produktionsanlage läuft – jedermann fühlt sich beobachtet beziehungsweise beeinträchtigt und das geht nach unserer Erfahrung gar nicht.“
Ein wichtiges Element für die Akzeptanz der BT-300 Lösung spielt der Tragekomfort der Epson AR-Brille. Sowohl ihr leichtes Gestell als auch die Möglichkeit, sie als Brillenträger einzusetzen, tragen ebenfalls zur Akzeptanz der Anwendung bei. Schließlich werden auch Sicherheitsaspekte durch die Epson Brille erfüllt, denn ihre semitransparenten Gläser ermöglichen einen Einsatz auch dann, wenn sich Mitarbeiter beispielsweise durch eine Produktionsanlage bewegen. In praktisch allen Produktionsstätten der Welt wird aus Sicherheitsgründen gefordert, dass Mitarbeiter bei der Bewegung durch eine Fabrik ihre Umgebung unmittelbar und nicht alleine durch einen Monitor wahrnehmen. Ein weiterer Punkt ist eine möglichst einfache, intuitive Nutzung der Lösung, weil nicht bei allen Mitarbeitern vor Ort ein gleich hoher Ausbildungsgrad vorausgesetzt werden darf. Außerdem sollen langwierige, teure Schulungen vermieden werden. Das handliche Touchpad der BT-300 sowie die intuitive Bedienung der Software kommen dieser Anforderung entgegen, denn sie ähneln in der Bedienung sehr der eines Smartphones.
Generell ist die Lösung „Saargummi Remote Support Glasses“ hervorragend geeignet, um schnell und ohne Reisekosten Fachleute der unterschiedlichsten Sparten zusammenzubringen. Das spart Zeit, Geld und trägt überdies zur Erfüllung der CSR-Ziele des Unternehmens bei.
Johannes Backes, Geschäftsführer der iks-Computer GmbH, Entwickler der in der AR-Lösung genutzten Software, ergänzt: „Wir wollten in Kooperation mit der Saargummi ein möglichst einfaches Tool entwickeln, um die Brille in der gewünschten Form einsetzen zu können. Dafür ist die Epson BT-300 sehr gut geeignet und bei der Implementierung unserer Software traten keine Probleme auf.“ Eine Anforderung der Saargummi an die Lösung war, dass die Auflösung der Kamera mindestens 720p beträgt – allerdings ist eine zu hohe Auflösung zwar wünschenswert, aber nicht unbedingt zielführend, da mancherorts die bestehenden WLAN-Verbindungen die Datenrate limitiert. Hier galt es also, einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Die Epson Brille ermöglichte dies durch den einfachen Zugriff auf die Kamerafunktionalität. „Wir können über die Epson Schnittstellen mit unserer Software genau dann ein Bild machen und übertragen, wann wir es wollen – dadurch entsteht kein unnötiger Overhead“, so Backes.
Auch einige Spezifikationen der nächsten Version der „Saargummi Remote Support Lösung“ sind schon geplant. „Als nächstes möchten wir die Lösung dahingehend erweitern, dass wir in das Sichtfeld des Mitarbeiters verschiedene Medien einblenden können“, so Schumacher. „Es erweist sich oftmals als wünschenswert, beispielsweise Handbücher, Bilder oder sogar kurze Clips in das Sichtfeld der Kollegen einzublenden, um beispielsweise noch genauer auf Anforderungen reagieren zu können. Aber auch das werden wir mit der Epson AR-Brille BT-300 leicht umsetzen können. Wir sind mit der Lösung sehr zufrieden.“
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- Hohe Akzeptanz der Lösung weltweit Hoher Tragekomfort Intuitive Handhabung