Neue Epson-Studie: Gedruckte Familienfotos haben positive Effekte auf kindliche Entwicklung

14. Februar 2024 – Eine neue Studie von Epson Europe unter 11.000 befragten Personen zeigt, dass immer weniger Eltern Familienfotos ausdrucken und in ihrem Zuhause aufstellen. Expertin und Psychologin Leanne Hall warnt vor möglichen negativen Folgen fehlender Familienfotos für die kindliche Entwicklung.

Laut der Studie hat die große Beliebtheit digitaler Fotografie im Zusammenspiel mit sozialen Netzwerken die Folge, dass mehr als ein Drittel aller Eltern zu Hause keine Fotos von Familie oder Freunden mehr in physischer Form besitzen. Eltern haben durchschnittlich über 1.000 Fotos von Familienerinnerungen und Unternehmungen mit Freunden auf ihren Handys und Tablets gespeichert. Jedoch werden gerade einmal zwei Prozent dieser Fotos ausgedruckt und aufgestellt. Dabei sind neun von zehn befragten Eltern (91 Prozent) der Meinung, dass Bilder den Familienzusammenhalt stärken und Kindern helfen können, ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln. 

Fast die Hälfte der Eltern gibt in der Studie an, dass sie Bilder vom ersten Schultag ihres Kindes (43 Prozent) oder vom Anschneiden einer Geburtstagstorte auf ihrem Handy haben (49 Prozent), aber nur 24 Prozent haben diese auch ausgedruckt.  

Leanne Hall, klinische Psychologin, betont, dass gedruckte Fotos zu Hause wichtig seien, um positive Erinnerungen abzurufen und die Kinder in ihrem Gefühl für die eigene Identität zu unterstützen. „Wenn Kinder ein Foto von sich selbst sehen, ist das ein Zeichen für sie, dass ihre Bezugspersonen sie als geschätzten und wertvollen Teil der Familie sehen. Wenn Kinder sich auf Fotos mit ihren Freunden und ihrer Familie sehen, trägt dies zudem dazu bei, dass sie ein Gefühl für ihren Platz in der Welt bekommen. Daraus entwickelt sich ihre eigene, persönliche Identität“, so die Psychologin. 

„Darüber hinaus sind gedruckte Fotos ein hervorragendes Lehrmittel, da Erwachsene und Kinder die Fotos gemeinsam betrachten und die Geschichten sowie Erinnerungen, die hinter den Bildern stecken, mithilfe von Sprache aufgreifen können. Je mehr Kinder mit gedruckten Fotos interagieren, desto besser können sie auf bedeutende Erinnerungen zurückgreifen. Dies hilft ihnen wiederum, Informationen besser zu verarbeiten, zu ordnen und abzurufen. Das Gleiche kann man von digitalen Fotos leider nicht sagen, da hier die Durchsicht zügiger funktioniert und die haptische Komponente des jeweiligen Bildes fehlt. Das bedeutet, dass weniger Informationen aufgenommen werden, dass Details verloren gehen und dass sehr viele Fotos gemacht und dann vergessen werden. Am Ende führt das dazu, dass auch Kinder bestimmte Erfahrungen vergessen“, fährt Leanne Hall fort. 

69 Prozent der Befragten finden es schade, dass sie nicht mehr Fotos von der Familie zu Hause ausstellen. Dabei gibt ein Teil der Befragten (29 Prozent) an, so beschäftigt zu sein, dass sie einfach vergessen, neue Fotos auszudrucken. Knapp ein Drittel (27 Prozent) führt an, dass es zu viel Aufwand sei, die Fotos zu drucken. Währenddessen ziehen es 22 Prozent der Befragten vor, Fotos von Familie und Freunden hauptsächlich in sozialen Medien zu veröffentlichen. 

Quelle: Epson-Studie mit 11.000 Befragten in elf europäischen Ländern einschließlich Deutschland (1.002 Befragte), durchgeführt von Perspectus Global im Juni 2023